Die Sanierung der Münchner Brücken

Der Einsturz der Morandi-Brücke in Genua im August 2018 hat gezeigt, welche dramatische Folgen es haben kann, wenn Brückenbauwerke nicht regelmäßig geprüft und gegebenenfalls in Stand gesetzt werden. 43 Personen sind damals ums Leben gekommen.

Die eingestürzte Morandi-Brücke in Genua

Auch in München altern die Brücken und erfordern Sanierungen. Die seit Jahren andauernden Arbeiten an der Ludwigsbrücke sind ein Beispiel dafür. Deswegen fand ich einen Bericht des Baureferats interessant, der am vergangenen Dienstag den Stadträtinnen und Stadträten im Bauausschuss vorgestellt worden ist. Darin wird der Zustand der Münchner Brücken erläutert und erstmals ein „Koordiniertes Erhaltungsprogramm“ vorgestellt.

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3500 neue Bäume und etwas Digitalisierung

In einem früheren Beitrag habe ich über die Auswirkungen des Klimawandels auf München berichtet. 2020 hat der Deutsche Wetterdienst in einer Studie die Anzahl der Hitzetage mit mehr als 30 Grad in der Münchner Innenstadt seit 1955 erfasst:

Zunahme der Hitzetage in der Münchner Innenstadt mit mehr als 30 Grad (Quelle: DWD Studie)

Der sich beschleunigende Trend ist unverkennbar. Daher hat der Stadtrat zur Klimaanpassung im Oktober 2020 alle 25 Bezirksausschüsse gebeten, Vorschläge für Standorte zusätzlicher Baumpflanzungen einzureichen. Die Ergebnisse wurden am vergangenen Dienstag dem Bauausschuss vorgestellt.

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Schwarzräumung mit Salz

Der Sommer ist vorbei. Wer mit dem Rad unterwegs ist, merkt die tieferen Temperaturen sofort. Viele beenden daher in diesen Tagen das Radfahren in der Stadt und steigen für die Wintermonate auf den ÖPNV oder das Auto um. Nach den Verkehrszählungen des Baureferats nimmt jedoch die Anzahl der Radlerinnen und Radler, die auch im Winter fahren, stetig zu. Mehrere Fraktionen des Stadtrats haben daher Anträge gestellt, die Sicherheit des Radverkehrs bei Schnee und Eis durch bessere Räumung der Radwege zu erhöhen. In der Sitzung des Bauausschusses am vergangenen Dienstag wurde eine Vorlage diskutiert, mit der das Baureferat vorschlägt, im Rahmen eines Pilotversuchs auf vielbefahrenen Radwegen Salzwasser zu versprühen. Im Folgenden wird der Vorschlag des Baureferats kurz vorgestellt und dann erörtert, ob damit die Sicherheit auf dem Rad im Winter tatsächlich verbessert werden kann.

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Hochwasserschutz an der Würm – eine schwierige Aufgabe

Beim Thema Hochwasserschutz denkt man in München in erster Linie an die Isar. Mit dem Bau des Sylvensteinspeichers in den 50er Jahren ist die Gefahr durch zerstörerische Fluten sehr viel geringer geworden. Auch die Renaturierung der Uferlandschaft in den letzten Jahrzehnten hat dazu beigetragen, dem Hochwasser auf seinem Weg durch die Stadt mehr Raum zu geben.

Aber die Isar ist nicht der einzige Fluss auf Münchner Stadtgebiet. Vom Starnberger See kommend fließt die Würm fast 10 km durch die Münchner Stadtteile Pasing, Obermenzing und Allach. Anders als entlang der Isar verläuft sie größtenteils durch dicht bebautes Gebiet. Ereignisse wie im Ahrtal werfen die Frage auf, welches Hochwasserrisiko hier besteht. Erste Antworten darauf und Vorschläge für einen verbesserten Hochwasserschutz findet man in der Basisstudie des Wasserwirtschaftsamts München, die am vergangenen Dienstag im Bauausschuss zusammen mit einer Vorlage des Baureferats diskutiert worden ist. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung vorgestellt und die Vorlage kommentiert.

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Eine überfällige Korrektur

Kaum nimmt die Bedrohung durch Corona ab, wird Europa durch den Krieg in der Ukraine in seinen Grundfesten erschüttert. Während die Gefährdung durch das Virus dank der Wissenschaft seit vielen Monaten immer besser eingeschätzt und mit der Impfung wirksam bekämpft werden kann (vgl. dazu den letzten Beitrag hier), ist Putins Angriffskrieg eine Situation, bei der sich nicht zuverlässig bestimmen lässt, wie darauf richtig zu reagieren ist. Anders als bei einer Naturkatastrophe wie der Pandemie kommt es jetzt auf die unbekannte Vorstellungswelt im Kopf eines einzelnen Mannes an, der über ein nahezu unbegrenztes Zerstörungspotential verfügt. Das ist schwer zu ertragen. Es relativiert auch die Bedeutung vieler anderer Themen.

Und dennoch hilft Schockstarre nicht weiter. Daher erscheint hiermit wieder ein Stadtratsbericht. Thema ist der geplante Umbau des Willi-Brandt-Platzes, der am vergangenen Dienstag im Bauausschuss diskutiert worden ist. Grund für den Umbau ist die einhellige Meinung, dass der riesige Platz am westlichen Ende der Messestadt Riem städtebaulich vollkommen missglückt ist. Im Folgenden wird der Ist-Zustand gezeigt und von den Plänen und Überlegungen aus der Sitzung am vergangenen Dienstag berichtet.

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Zwei Zurückverweisungen

Die Sitzung des Bauausschusses am vergangenen Dienstag hat beispielhaft gezeigt, wie die Münchner Stadtpolitik im Wechselspiel zwischen den Stadträtinnen und Stadträten und der Verwaltung entsteht. Zu zwei wichtigen Projekten, der Verbesserung des Lärmschutzes an der Landshuter Allee und einer Fahrradbrücke in Giesing, hat das Baureferat Vorlagen präsentiert. Nach längerer Diskussion hat der Ausschuss für beide Vorhaben den Ball an die Verwaltung zurückgespielt. Warum das sinnvoll ist, wird im Folgenden erläutert.

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