Mit dem Neubau des Münchner Hauptbahnhofes wird sich der erste Eindruck, den Bahnreisende von München gewinnen, stark verändern. Während bislang eine Mischung aus restaurierten Gebäuden der Gründerzeit und heruntergekommener Bausubstanz aus den 50er Jahren den öffentlichen Raum am Bahnhof dominiert, wird in Zukunft alles ganz anders. Denn dieses Raumschiff wird am Ende der Gleise landen:
In der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am vergangenen Mittwoch wurde der Bebauungsplan für einen Teilabschnitt des Projekts gebilligt und damit die zukünftige Gestaltung des Starnberger Flügelbahnhofs festgelegt. Ferner wurde ein Bericht des Beratungsgremiums vorgestellt, das die Planungen der Deutschen Bahn zum gesamten Bahnhofsneubau seit einigen Jahren begleitet.
Die „Flosse“ des Raumschiffs wird durch ein 17-stöckiges Hochhaus am westlichen Ende des neuen Bahnhofs gebildet. Entstehen wird es dort, wo sich momentan noch der historische Starnberger Flügelbahnhof befindet.
Das Gebäude steht zwar unter Denkmalschutz. Das bewahrt es jedoch nicht vor der Abrissbirne. In Zukunft soll es dort so aussehen:
Damit ändert sich auch der Gesamteindruck in der Arnulfstraße, von so:
in so:
Das Hochhaus wird eine Höhe von knapp 70 Meter haben und damit in etwa genauso hoch werden wie das benachbarte NH-Hotel. Ausdrücklich begrüßt wurde im Ausschuss die planerische Vorgabe einer „öffentlich zugänglichen gastronomischen Nutzung im obersten Geschoss“ .
Ansonsten sind viele Büroflächen vorgesehen, die, wie es Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher ausgedrückt hat, zu den am besten erreichbaren Arbeitsplätzen in ganz Süddeutschland gehören werden. Anfahren kann man das Gebäude aber auch mit dem Auto. Allerdings wird es in der Tiefgarage wegen der guten öffentlichen Anbindung nur etwa 120 Stellplätze geben. Direkt an der Kreuzung von Paul-Heyse-Unterführung und Arnulfstraße sind zudem 160 Fahrradabstellplätze geplant, die in einem unmittelbar angrenzenden Flachbau untergebracht werden:
Kritisiert wurde im Ausschuss die Planung zu den Bahnsteigen. Denn eine ursprünglich geplante Fußgängerunterführung, die alle Gleise miteinander verbinden sollte, wird von der Deutschen Bahn nicht weiter verfolgt. Damit bleibt es weiterhin bei einem Geburtsfehler des Münchner Hauptbahnhofes, der auch in Zukunft keinen schnellen Umstieg zwischen entfernt liegenden Gleisen ermöglichen wird.
Sehr ansprechend finde ich die Frontfassade des „Raumschiffs“, die den gesamten Bahnhofsvorplatz Richtung Stachus prägen wird:
Und wann wird das alles fertig? Klare Aussagen dazu findet man in den aktuellen Planungsunterlagen nicht. Jede Verzögerung beim Bau der zweiten Stammstrecke wird auch den Bahnhofsneubau betreffen. Wann die Aliens wirklich mit ihrem Raumschiff landen, ist daher ungewiss.
Nach der Stadtratssitzung am 26. April 2023 wird der Baubeginn erst 2031-2036 beginnen und 4/5 Jahre dauern. Fertigstellung also 2035-2040.
Denke wir sollten schauen den Platz zwischendurch zu gestalten und wenn es eine große offene Rasen-Fläche ist.
Die Situation wie aktuell hatten sich alle Beteiligten anders vorgestellt.